Brichen
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Kann man einer Sängerin vertrauen, die den Namen Judith Holofernes trägt? Deren biblische Namensgeberin durch das Köpfen eines Mannes (des Feldherren Holofernes) in die Geschichte eingegangen ist? Zumindest drei Männer haben sich nicht abschrecken lassen: Zusammen mit dem Keyboarder und Gitarristen Jean-Michel Tourette und Schlagzeuger Pola Roy formiert sich um 2001 herum die Berliner Band Wir sind Helden, die durch den etwas später hinzu stoßenden Bassisten Mark Tassavol ihre Komplettierung erfährt.
Der attraktive Blickfang Judith Holofernes sammelt bereits mit 14 Jahren Erfahrungen als Straßenmusikerin in Freiburg. Ende der neunziger Jahre tritt sie, sich selbst an der Gitarre begleitend, als Solokünstlerin in Berliner Clubs auf. In dieser Zeit veröffentlicht sie mit "Kamikazefliege" und "BeSonic.com" zwei CDs. Auf der Suche nach männlichen Begleitmusikern trifft Judith bei einem "Pop-Workshop" in Hamburg auf Jean-Michel und Pola. Die "Helden" sind geboren.
Sie selbst beschreiben ihre Musik als "Synthie-Punk-Pop", der sich in "28 % Synthie, 34 % Punk und 38 % Pop" aufschlüsselt. Einige der Songs, die Holofernes für ihre eigenen CDs komponiert, sind mittlerweile Bestandteil des Live-Programms der Band. Mit einer ersten, auf 3000 Stück limitierten (und inzwischen längst ausverkaufen) EP gelingt der Gruppe in der Hauptstadt ein nicht kleiner Achtungserfolg. So ist es naheliegend, dass im Februar 2003 bundesweit die Maxi-CD "Guten Tag" erscheint, die die Helden erstmals einem größeren Publikum bekannt macht. Das Video erreicht die Musiksender, ein (noch) bescheidener Charts-Eintritt erfolgt, und der Wunsch von Judith Holofernes, den sie auf dem offiziellen Debüt besingt, wird Wirklichkeit: Bei einer Einladung zur "Harald Schmidt Show" präsentiert sich die Sängerin als symphatische und schlagfertige Gesprächspartnerin mit Charme und Ausstrahlung.
Mit "Müssen nur wollen" erscheint am 12. Mai 2003 die zweite Maxi-CD der Berliner, Anfang Juli folgt das erste Album. Dessen Erfolg wird entscheidend sein für den weiteren Weg der Band. "Die Zeit heilt alle Wunder", stellt Judith auf der Debüt-Maxi nachdenklich fest. Doch durch das Potenzial der Gruppe, ihren versiert arrangierten und getexteten Titeln, gepaart mit in vielen Club-Gigs bereits erworbener Praxis muss ein fester Platz im deutschen Musik-Himmel keine Utopie bleiben.
Die Mischung aus unkomplizierten, geradeheraus gespielten Nummern und einfühlsamen Balladen überzeugt durch gekonnte Texte und gelungene Melodiebögen. Assoziationen an die besseren Songs der "Neuen Deutschen Welle" sind erlaubt und beabsichtigt. Mit manchmal naiv wirkenden und doch überlegten Lyrics beweisen Wir sind Helden ihr Gespür für farbigen Umgang mit der deutschen Sprache, z. B. in "Denkmal": "Hol' den Vorschlaghammer/ Sie haben uns/ ein Denkmal gebaut/ und jeder Vollidiot weiß/ dass das die Liebe versaut/ ich werd' die schlechtesten Sprayer dieser Stadt engagieren/ sie sollen nachts noch die Trümmer/ mit Parolen beschmier'n."
Ja, man kann Judith Holofernes vertrauen, denn ihr biblisches Pendant schlug dem Feldherrn Holofernes den Kopf schließlich nur ab, um damit heldenhaft ihr eigenes Volk zu retten. Die deutsche Musikszene benötigt ebenfalls dringend Helden, die frisch und unverbraucht dem Pop neue Impulse geben können. Der Weg dorthin ist mit genügend Widrigkeiten gepflastert, die eine gewachsene, live-erfahrene Gruppe aber sicher besser - und mit längerem Atem - bewältigen kann als künstliche, austauschbare Popstar-Produkte vom Reissbrett. Helden müssen tapfer sein.
Quelle www.laut.de
Homepage der Band www.wirsindhelden.com
Aktuelles Album Die Reklamation (2003)
Und nun bitte Anspiel-Tips, Kommentare und Berichte zum Auftritt
Der attraktive Blickfang Judith Holofernes sammelt bereits mit 14 Jahren Erfahrungen als Straßenmusikerin in Freiburg. Ende der neunziger Jahre tritt sie, sich selbst an der Gitarre begleitend, als Solokünstlerin in Berliner Clubs auf. In dieser Zeit veröffentlicht sie mit "Kamikazefliege" und "BeSonic.com" zwei CDs. Auf der Suche nach männlichen Begleitmusikern trifft Judith bei einem "Pop-Workshop" in Hamburg auf Jean-Michel und Pola. Die "Helden" sind geboren.
Sie selbst beschreiben ihre Musik als "Synthie-Punk-Pop", der sich in "28 % Synthie, 34 % Punk und 38 % Pop" aufschlüsselt. Einige der Songs, die Holofernes für ihre eigenen CDs komponiert, sind mittlerweile Bestandteil des Live-Programms der Band. Mit einer ersten, auf 3000 Stück limitierten (und inzwischen längst ausverkaufen) EP gelingt der Gruppe in der Hauptstadt ein nicht kleiner Achtungserfolg. So ist es naheliegend, dass im Februar 2003 bundesweit die Maxi-CD "Guten Tag" erscheint, die die Helden erstmals einem größeren Publikum bekannt macht. Das Video erreicht die Musiksender, ein (noch) bescheidener Charts-Eintritt erfolgt, und der Wunsch von Judith Holofernes, den sie auf dem offiziellen Debüt besingt, wird Wirklichkeit: Bei einer Einladung zur "Harald Schmidt Show" präsentiert sich die Sängerin als symphatische und schlagfertige Gesprächspartnerin mit Charme und Ausstrahlung.
Mit "Müssen nur wollen" erscheint am 12. Mai 2003 die zweite Maxi-CD der Berliner, Anfang Juli folgt das erste Album. Dessen Erfolg wird entscheidend sein für den weiteren Weg der Band. "Die Zeit heilt alle Wunder", stellt Judith auf der Debüt-Maxi nachdenklich fest. Doch durch das Potenzial der Gruppe, ihren versiert arrangierten und getexteten Titeln, gepaart mit in vielen Club-Gigs bereits erworbener Praxis muss ein fester Platz im deutschen Musik-Himmel keine Utopie bleiben.
Die Mischung aus unkomplizierten, geradeheraus gespielten Nummern und einfühlsamen Balladen überzeugt durch gekonnte Texte und gelungene Melodiebögen. Assoziationen an die besseren Songs der "Neuen Deutschen Welle" sind erlaubt und beabsichtigt. Mit manchmal naiv wirkenden und doch überlegten Lyrics beweisen Wir sind Helden ihr Gespür für farbigen Umgang mit der deutschen Sprache, z. B. in "Denkmal": "Hol' den Vorschlaghammer/ Sie haben uns/ ein Denkmal gebaut/ und jeder Vollidiot weiß/ dass das die Liebe versaut/ ich werd' die schlechtesten Sprayer dieser Stadt engagieren/ sie sollen nachts noch die Trümmer/ mit Parolen beschmier'n."
Ja, man kann Judith Holofernes vertrauen, denn ihr biblisches Pendant schlug dem Feldherrn Holofernes den Kopf schließlich nur ab, um damit heldenhaft ihr eigenes Volk zu retten. Die deutsche Musikszene benötigt ebenfalls dringend Helden, die frisch und unverbraucht dem Pop neue Impulse geben können. Der Weg dorthin ist mit genügend Widrigkeiten gepflastert, die eine gewachsene, live-erfahrene Gruppe aber sicher besser - und mit längerem Atem - bewältigen kann als künstliche, austauschbare Popstar-Produkte vom Reissbrett. Helden müssen tapfer sein.
Quelle www.laut.de
Homepage der Band www.wirsindhelden.com
Aktuelles Album Die Reklamation (2003)
Und nun bitte Anspiel-Tips, Kommentare und Berichte zum Auftritt