Raubkopien sind derzeit eines der größten Probleme, mit denen die Filmindustrie zu kämpfen hat. Bei einem PR-Event in Berlin anlässlich des deutschen Kino-Starts von "Hellboy" zeigte sich allerdings vor zwei Tagen, dass hier die Nerven mittlerweile so angespannt zu sein scheinen, dass auch schon einmal überreagiert wird: Mehrere DVD-Fans wollten sich dort ihre "Hellboy"-DVDs von Regisseur Guillermo del Toro signieren lassen. In den USA und Asien ist die DVD bereits vollkommen legal erhältlich und kann auch von deutschen DVD-Fans dort erworben werden. Um so erstaunter waren einige DVD-Fans, als ihre Regionalcode 1- und Regionalcode 3-DVDs mit dem Hinweis, diese seien illegal, plötzlich konfisziert wurden. Einer der DVD-Fans erhielt seine Code 1-DVD zurück, nachdem Regisseur Guillermo del Toro sich persönlich davon überzeugt hatte, dass es sich um eine legale Original-DVD handele. Im Forum von DVD-Inside gibt der Betroffene an, dass auch Columbia TriStar Managing Director Martin Bachmann an dem Vorfall beteiligt gewesen sein soll.
Dem Filmstudio Columbia TriStar scheint der Vorfall inzwischen vor allem peinlich zu sein. Auf Anfrage schickte uns Presseleiterin Sonja Ziemer innerhalb von fünf Minuten folgendes Statement zu:
"Wie Sie sicherlich wissen, ist die Filmpiraterie derzeit eines der größten Probleme, mit denen die Filmindustrie weltweit zu kämpfen hat. Auch wenn wir momentan steigende Besucherzahlen verzeichnen können - was natürlich alle Verleiher freut - sind die finanziellen Einbußen, die jedes Studio (ob Independent oder Major) hinnehmen muss, enorm, und kosten in letzter Konsequenz Arbeitsplätze. Die Musikbranche hat dies deutlich vor Augen geführt.
Ganz besonders bei Filmen, die noch nicht in den deutschen Kinos angelaufen sind und von denen es in diesem Zusammenhang natürlich auch noch keinen DVD Release auf dem deutschen Markt gibt, ist die Sensibilität gegenüber möglichen Raubkopien daher besonders groß. Aus diesem Grund bitten wir um Verständnis, dass wir nicht nur im Einvernehmen, sondern sogar im Auftrag unserer Muttergesellschaft in den USA größte Vorsicht walten lassen müssen, wenn es darum geht, potentielle Raubkopien und deren Verbreitung aufzuspüren. Die eingezogenen DVDs wurden inzwischen überprüft, als Originale identifiziert und befinden sich bereits auf dem Rückweg zu Ihren Besitzern.
Sie haben Recht, dass die Tonalität am Mittwoch Abend auf beiden Seiten etwas aufgeregter war als sie hätte sein müssen, was nicht zuletzt am Riesenandrang zahlreicher Fans lag und der damit verbundenen Anspannung aller Beteiligten. Bitte seien Sie versichert, dass uns nichts ferner liegt, als treue Kinogänger vor den Kopf zu stoßen oder gar einer kriminellen Handlung zu bezichtigen. Auch wir wissen, dass die Fans die Basis für den Erfolg der gesamten Kinobranche sind".
Anmerkung:
Der Vorfall ist beendet, der Image-Schaden dürfte allerdings weiterhin sehr groß sein, vor allem, wenn man sich im Forum von DVD-Insidedie genauen Schilderungen des Ablaufs einmal durchliest. Brenzliger hätte es für Columbia nur noch werden können, wenn einer der Beteiligten die Polizei gerufen hätte, schließlich ist das Konfiszieren von DVDs ebenso wenig ein Kavaliersdelikt wie das Verbreiten von Raubkopien. Zwar kann man es nachvollziehen, dass Columbia nicht möchte, dass auf einer PR-Veranstaltung, die möglichst viele Leute doch zu "Hellboy" in die Kinos locken soll, ausgerechnet bereits anderswo auf der Welt erhältliche DVDs signiert werden. Aber das Problem ist letztlich hausgemacht und hat seine Ursache in den immer noch in vielen Fällen praktizierten unterschiedlichen weltweiten Verwertungsfenstern für Kinofilme und DVDs. Aufgrund der Globalisierung und des durch das Internet vereinfachten weltweiten Handels, von dem in erster Linie die Industrie profitiert, kann es auch dem Endverbraucher nicht verboten werden, sich dort seine Filme zu kaufen, wo er es möchte. Nach deutschem Recht ist es erlaubt, sich offiziell in den USA oder anderswo auf der Welt veröffentlichte DVDs zu kaufen. Lediglich den gewerblichen Weitverkauf hat die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) inzwischen unterbunden. Der Schwierigkeit, dass eine DVD bereits in den USA zu erwerben ist, noch bevor der Film in den deutschen Kinos startet, ist eigentlich nur durch eine bessere Koordinierung der weltweiten Starttermine beizukommen, wie sie inzwischen in vielen Fällen bereits stattfindet und auch gerade von Columbia als einem der ersten Filmstudios in den USA schon seit längerer Zeit beabsichtigt wurde. Leider wird in dem Statement von Columbia die Grenze zwischen legalen DVD-Importen und illegalen Raubkopien etwas schwammig gezogen, so als ob Columbia zunächst erst einmal ein Anrecht gehabt hätte, die DVDs zu konfiszieren, um deren Rechtmäßigkeit zu überprüfen.
Dem Filmstudio Columbia TriStar scheint der Vorfall inzwischen vor allem peinlich zu sein. Auf Anfrage schickte uns Presseleiterin Sonja Ziemer innerhalb von fünf Minuten folgendes Statement zu:
"Wie Sie sicherlich wissen, ist die Filmpiraterie derzeit eines der größten Probleme, mit denen die Filmindustrie weltweit zu kämpfen hat. Auch wenn wir momentan steigende Besucherzahlen verzeichnen können - was natürlich alle Verleiher freut - sind die finanziellen Einbußen, die jedes Studio (ob Independent oder Major) hinnehmen muss, enorm, und kosten in letzter Konsequenz Arbeitsplätze. Die Musikbranche hat dies deutlich vor Augen geführt.
Ganz besonders bei Filmen, die noch nicht in den deutschen Kinos angelaufen sind und von denen es in diesem Zusammenhang natürlich auch noch keinen DVD Release auf dem deutschen Markt gibt, ist die Sensibilität gegenüber möglichen Raubkopien daher besonders groß. Aus diesem Grund bitten wir um Verständnis, dass wir nicht nur im Einvernehmen, sondern sogar im Auftrag unserer Muttergesellschaft in den USA größte Vorsicht walten lassen müssen, wenn es darum geht, potentielle Raubkopien und deren Verbreitung aufzuspüren. Die eingezogenen DVDs wurden inzwischen überprüft, als Originale identifiziert und befinden sich bereits auf dem Rückweg zu Ihren Besitzern.
Sie haben Recht, dass die Tonalität am Mittwoch Abend auf beiden Seiten etwas aufgeregter war als sie hätte sein müssen, was nicht zuletzt am Riesenandrang zahlreicher Fans lag und der damit verbundenen Anspannung aller Beteiligten. Bitte seien Sie versichert, dass uns nichts ferner liegt, als treue Kinogänger vor den Kopf zu stoßen oder gar einer kriminellen Handlung zu bezichtigen. Auch wir wissen, dass die Fans die Basis für den Erfolg der gesamten Kinobranche sind".
Anmerkung:
Der Vorfall ist beendet, der Image-Schaden dürfte allerdings weiterhin sehr groß sein, vor allem, wenn man sich im Forum von DVD-Insidedie genauen Schilderungen des Ablaufs einmal durchliest. Brenzliger hätte es für Columbia nur noch werden können, wenn einer der Beteiligten die Polizei gerufen hätte, schließlich ist das Konfiszieren von DVDs ebenso wenig ein Kavaliersdelikt wie das Verbreiten von Raubkopien. Zwar kann man es nachvollziehen, dass Columbia nicht möchte, dass auf einer PR-Veranstaltung, die möglichst viele Leute doch zu "Hellboy" in die Kinos locken soll, ausgerechnet bereits anderswo auf der Welt erhältliche DVDs signiert werden. Aber das Problem ist letztlich hausgemacht und hat seine Ursache in den immer noch in vielen Fällen praktizierten unterschiedlichen weltweiten Verwertungsfenstern für Kinofilme und DVDs. Aufgrund der Globalisierung und des durch das Internet vereinfachten weltweiten Handels, von dem in erster Linie die Industrie profitiert, kann es auch dem Endverbraucher nicht verboten werden, sich dort seine Filme zu kaufen, wo er es möchte. Nach deutschem Recht ist es erlaubt, sich offiziell in den USA oder anderswo auf der Welt veröffentlichte DVDs zu kaufen. Lediglich den gewerblichen Weitverkauf hat die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) inzwischen unterbunden. Der Schwierigkeit, dass eine DVD bereits in den USA zu erwerben ist, noch bevor der Film in den deutschen Kinos startet, ist eigentlich nur durch eine bessere Koordinierung der weltweiten Starttermine beizukommen, wie sie inzwischen in vielen Fällen bereits stattfindet und auch gerade von Columbia als einem der ersten Filmstudios in den USA schon seit längerer Zeit beabsichtigt wurde. Leider wird in dem Statement von Columbia die Grenze zwischen legalen DVD-Importen und illegalen Raubkopien etwas schwammig gezogen, so als ob Columbia zunächst erst einmal ein Anrecht gehabt hätte, die DVDs zu konfiszieren, um deren Rechtmäßigkeit zu überprüfen.