Die Geldeintreiber auf Sizilien kommen meist alle drei Monate, es sind freundliche junge Typen, nicht älter als 30, und vom Thema Geld reden sie nie. Zumindest nicht direkt. Stattdessen bitten sie die Geschäftsleute um eine
kleine Spende. Etwa für "diejenigen, die im Gefängnis sitzen". Wenn ein Geschäftsmann mal etwas knapp ist, wird ihm die Spende auch gerne gestundet; für solche Misslichkeiten hat die Mafia schließlich Verständnis. Auch wenn ein Ladenbesitzer einen Todesfall in der Familie hat, sind die Bosse nachsichtig; dann wird das Schutzgeld großzügig erlassen.
"Tarifliste" der Schutzgelder
Die römische Zeitung "La Repubblica" veröffentlicht jetzt eine genaue "Tarifliste", was sizilianische Geschäftsleute "abdrücken" müssen: Selbst kleine Ladenbesitzer zahlen demnach 500 bis 1000 Euro pro Quartal, bessere Geschäfte wie etwa Juweliere müssen 3000 Euro abgeben, große Läden 5000 Euro. Ausgenommen seien Geschäftsleute, die Verwandte im Gefängnis haben, einen Trauerfall in der Familie - oder einen Polizeibeamten oder Carabinieri unter den Verwandten. "Ansonsten zahlen alle, aber niemand gibt es zu." In ganz Italien würden derzeit 160.000 Unternehmen und Geschäfte erpresst, gut drei Mal so viel wie vor 20 Jahren. Die Einnahmen hätten sich dagegen verzehnfacht.
Quelle: http://onnachrichten.t-online.de/c/32/58/56/3258568.html
kleine Spende. Etwa für "diejenigen, die im Gefängnis sitzen". Wenn ein Geschäftsmann mal etwas knapp ist, wird ihm die Spende auch gerne gestundet; für solche Misslichkeiten hat die Mafia schließlich Verständnis. Auch wenn ein Ladenbesitzer einen Todesfall in der Familie hat, sind die Bosse nachsichtig; dann wird das Schutzgeld großzügig erlassen.
"Tarifliste" der Schutzgelder
Die römische Zeitung "La Repubblica" veröffentlicht jetzt eine genaue "Tarifliste", was sizilianische Geschäftsleute "abdrücken" müssen: Selbst kleine Ladenbesitzer zahlen demnach 500 bis 1000 Euro pro Quartal, bessere Geschäfte wie etwa Juweliere müssen 3000 Euro abgeben, große Läden 5000 Euro. Ausgenommen seien Geschäftsleute, die Verwandte im Gefängnis haben, einen Trauerfall in der Familie - oder einen Polizeibeamten oder Carabinieri unter den Verwandten. "Ansonsten zahlen alle, aber niemand gibt es zu." In ganz Italien würden derzeit 160.000 Unternehmen und Geschäfte erpresst, gut drei Mal so viel wie vor 20 Jahren. Die Einnahmen hätten sich dagegen verzehnfacht.
Quelle: http://onnachrichten.t-online.de/c/32/58/56/3258568.html