Filmsprache: Deutsch vs. Englisch

Baerb_l

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Nachdem ich's im Simpsons-Thread eben wieder gelesen habe, muss ich doch mal einen Thread dazu eröffnen: Sprache in Filmen: Ist das englische Original wirklich immer besser als die deutsche Übersetzung?

Ich will nicht bestreiten, dass einige Wortwitze bei der Übersetzung verloren gehen, weil es schlicht und einfach nicht übersetzbar ist.
Jedoch beobachte ich seit Jahren immer wieder folgendes:
Es gibt extrem viele Leute, die sagen, dass das englische Original viel besser ist, weil einfach mehr/ bessere Witze drin sind.
Jetzt hab ich mir ein paar Filme in der OV angeschaut - im Kino - mit sehr vielen Leuten um mich herum. Durchweg war es so, dass die einzigen Lacher, die kamen, situationsbedingt waren. Sprachwitz hat irgendwie keiner, bzw. kaum jemand verstanden. Und normalerweise schauen sich nur Leute Filme in OV an, die diese auch besser finden als die deutsche Übersetzung.

Was ich sagen will: Es mag durchaus sein, dass viele Wortwitze verloren gehen. Aber anscheinend "erkennen" nur sehr wenige Leute diese Witze im Original - und damit lohnt sich eine OV doch nicht wirklich, oder?
Bzw. verzichte ich lieber auf einige Witze, wenn man sie eh nicht versteht.

Ich will hier keinesfalls alle OV-Liebhaber über einen Kamm scheren. Meine Erfahrung zeigt mir nur, dass die Anzahl der Leute, die wirklich über eine OV mehr lachen können, wesentlich geringer ist als die Anzahl der Leute, die "nur sagen", dass die OV besser sei...
 

Bertl

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Problem seh ich darin, dass man gewisse Redewendungen und Sprichwörter im Original einfach nicht kennt!
Braucht man ja nur Bayern und Preußen vergleichen, bzw. einfach innerhalb Bayerns!
 

gfc

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Baerb_l schrieb:
Was ich sagen will: Es mag durchaus sein, dass viele Wortwitze verloren gehen. Aber anscheinend "erkennen" nur sehr wenige Leute diese Witze im Original - und damit lohnt sich eine OV doch nicht wirklich, oder?
Bzw. verzichte ich lieber auf einige Witze, wenn man sie eh nicht versteht.

Und was ist mit solchen, die sie verstehen? Ich behaupt von mir mal, dass ich gut genug English kann, um die meisten zu verstehen. Und für mich ist's nen riesen Verlust, wenn ich diese Witze nicht habe.

Vielleicht als Beispiel: Austin Powers. Auf Deutsch ist er total unlustig, eine Katastrophe. War richtig enttäuscht als ich ihn das erste mal auf Deutsch gesehen habe. In der Englischen Version jedoch kommen alle 30-40 Sekunden so geile Wortwitze, dass ich den Film liebe.
 

Baerb_l

Parkrocker
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gfc schrieb:
Und was ist mit solchen, die sie verstehen?

Wie ich selbst geschrieben habe:

Baerb_l schrieb:
... "erkennen" nur sehr wenige Leute diese Witze im Original

Ich sage ja nicht, dass es keinen gibt, der die Witze nicht versteht. Ich will auch keinesfalls dir etwas derartiges unterstellen.

Ich habe eben nur den Eindruck, dass es viele Leute gibt, die sagen: "Ole! Ole! Im englischen ist alles besser ;) "
aber nur wenige, auf die das wirklich zutrifft.
Genauso wie auch viele Leute sagen, sie würden am liebsten auswandern, weil hier alles sooo schlecht sei, ohne überhaupt zu wissen, wie das Leben in anderen Ländern ist. Aber das ist ein anderes Thema - ich schweife zu sehr ab. ;)

Wenn man einen deutschen Film ins englische übersetzt, dann ist das doch genauso, dass viele Witze verloren gehen.
 

gfc

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Baerb_l schrieb:
... "erkennen" nur sehr wenige Leute diese Witze im Original

Naja, kommt immer drauf an, mit wem du dich rumtreibst :mrgreen:

In Zürich behaupt ich mal, dass es doch sehr viele Leute gibt, die gut bis sehr gut English sprechen.

Hey, mein Chef ist seit 8 Jahren in Zürich und kann kaum Deutsch, er hat absolut keine Probleme zurechtzukommen 8)
 

nitsche

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Originalversionen sind definitiv besser. Es ist einfach faktisch so, dass man manche Sachen nur sinngetreu übersetzten kann: Das liegt schon allein daran, dass es für manche Begriffe/Redewendungen keine Entsprechung in der anderen Sprache gibt. Das wäre mit deutschen Filmen, die ins Englische übersetzt wurden nicht anders ;)

Als Anglistikstudent hab ich auch ehrlich gesagt keine Probleme die Witze zu verstehen. Das liegt baer aber auch an dem jahrelangen "Training", mir Bücher und Filme (soweit es geht) nur auf Englisch zu Gemüte zu führen (man baut einfach nen passiven Wortschatz auf). Ausserdem sind alle Englischkurse und Seminare natürlih auf Englisch.
Aber ich muss Baerb_l recht geben: Fehlt dieses "Training" kann es hart sein!
Mit deutschem Abitur in Englisch hat man z.B. einen passiven Wortschatz von ca. 3000 Wörtern. Die englische Sprache hat aber (laut OED) ca 500.000 Wörter. Daran wird klar, wieviel man mit Abi in Englisch wirklich "versteht" ;)
 

Dosenravioli

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Ich persönlich schau in der Regel lieber die OVs an, es sei denn es hat einen sehr starken z.B. britischen Dialekt, da muss ich mich immer erst reinhören und bevor ich die erste viertel Stunde nichts verstehe schau ich lieber die Übersetzung an. Aber wenn man relativ fit ist was Englisch angeht lohnt es sich auf jeden Fall die OV anzuschauen.
 

Krawallbuerste

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Ich studier ebenfalls Englisch, aber auch Deutsch - hab Abi in Italien gemacht und bin somit dieser drei Sprachen eingermaßen mächtig.

Soweit es geht, schau ich mir Filme/Serien in Originalsprache an. Manchmal zwing ich mich auch zu Spanisch oder Französisch, wobei ich diese zwei Sprachen durchaus schlechter kann als die anderen drei (plus/minus Gyminiveau eben, wie der Vorredner schon sagte). Aber ich find´s trotzdem interessant zu sehen, wieviel man versteht. Und kapier ich gar nix mehr, schau ich den Film dann auf D/E weiter. Anders macht´s ja keinen Sinn.

Bei Büchern gilt das selbe: meistens in der Originalsprache. Wobei ich es auch interessant finde, ein und das gleiche Buch in mehreren Sprachen zu lesen. Kam auch schon vor, dass ich Klassiker der deutschen Literatur nur auf Italienisch gelesen hab - und umgekehrt. Je nach Laune.

Zum Thema Wortwitz: um Witze jeglicher Art in einer Fremdsprache zu verstehen muss man eine Sprache sehr gut können, am besten noch in dem jeweiligen Land gewesen sein, usw. usw. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass mir 7 Jahre Italien definitiv nicht die Garantie geben, alle Witze und Redewendungen in italienischsprachigen Filmen zu verstehen. Deshalb bezweifel ich zutiefst (!!!), dass man mit Realschul- oder Gymnasialenglisch nen englischen Film soweit erfasst, dass man den Großteil der hier diskutierten Mittel versteht.

Dennoch: als zukünftige Lehrerin würde ich jedem empfehlen, der seine Fremdsprachenkenntnisse auffrischen oder vertiefen will, sich Filme in der jeweiligen Sprache anzusehen. Und es gibt ja auch noch den lieben Untertitel im DVD Menü, der jedoch nicht viel bei der Hürde der Redewendungen/Wortwitze hilft.
 

gfc

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nitschegrasi schrieb:
Mit deutschem Abitur in Englisch hat man z.B. einen passiven Wortschatz von ca. 3000 Wörtern. Die englische Sprache hat aber (laut OED) ca 500.000 Wörter. Daran wird klar, wieviel man mit Abi in Englisch wirklich "versteht" ;)

Wenn man daran denkt, dass der tagtäglich gebrauchte Wortschatz der Amerikaner bei 800 Wörtern liegt ... ;)

Und übrigens hat deutsch noch deutlich mehr Wörter als das Englische, wenns mir recht ist. Und du kennst sicher kaum mehr als 30'000, vielleicht als Akademiker mit allen Fachbegriffen kriegt man es noch auf 50'000..
 

McGuinness

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nitschegrasi schrieb:
Mit deutschem Abitur in Englisch hat man z.B. einen passiven Wortschatz von ca. 3000 Wörtern. Die englische Sprache hat aber (laut OED) ca 500.000 Wörter. Daran wird klar, wieviel man mit Abi in Englisch wirklich "versteht" ;)

Naja, grad beim Englisch-Abi liegt es extrem in Deinen eigenen Händen, ob Du was lernst oder nicht. Vokabeln werden nicht mehr gelehrt, und man muss seinen Wortschatz selber erweitern. Übung macht den Meister, man kann auch ohne Englisch-Student zu sein, komplexe Dialoge verstehen - wenn man es denn will.

Ich persönlich schau mir Filme auch lieber auf Englisch an, aber eigentlich nicht, weil ich glaube, da mehr vom Sinn/Witz zu verstehen, sondern weil ichs a) interessant finde, die Stimmen der Schauspieler im Original zu hören und b) als Übung. Ich hab gemerkt, wie sehr man doch auch nach nem längeren Auslandsaufenthalt wieder von der Sprache vergisst, wenn man es nicht zumindest regelmäßig hört, und da sind Filme in der OV einfach eine feine Sache.

Hat aber schon den einen oder anderen Film gegeben, wo ich entweder auf deutsch weitergeschaut habe (Italien Job) oder beim ersten Mal nen Untertitel gebraucht habe (Fight Club), auch wenn der Untertitel an sich eigentlich nur nervt.
 

nitsche

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McGuinness schrieb:
nitschegrasi schrieb:
Mit deutschem Abitur in Englisch hat man z.B. einen passiven Wortschatz von ca. 3000 Wörtern.
Naja, grad beim Englisch-Abi liegt es extrem in Deinen eigenen Händen, ob Du was lernst oder nicht.
Hab nicht ich mir ausgedacht. Das ist eine Zielvorgabe nach Lehrplan aus dem bayerischen Kultusministerium ;)
 

gfc

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McGuinness schrieb:
Ich hab gemerkt, wie sehr man doch auch nach nem längeren Auslandsaufenthalt wieder von der Sprache vergisst,

Kanns sein, dass man in Deutschland wirklich so viel weniger English redet wie in der Schweiz? Denn ich hab bereits während meiner Abi-Zeit viele Bücher auf English gelesen, in meinem Studium gabs kaum Bücher, die nicht auf English waren (und wenn, dann durchwegs unbrauchbar!) und jetzt bei der Arbeit red ich jeden Tag mehr als genug English. Ich erstell ja auch kaum noch Dokumente, die Deutsch sind..
 

McGuinness

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Also als "normaler" Schüler wirst Du außerhalb der Schule nicht viel mit der englischen Sprache zu tun haben, wenn Du das nicht willst. Klar gibt es viele Leute, die auch Bücher bevorzugt auf Englisch lesen, aber das ist sicherlich nicht die Mehrheit.
 

roman2k

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Ich schaue soweit es geht Serien und Filme auch lieber auf Englisch an. Bei der Synchronisation kann es immer wieder vorkommen, dass klasse geschriebene Dialoge durch die Übersetzung nicht gut wiedergegeben werden oder wie schon gesagt sich Wortwitze nicht übertragen lassen. Da nicht jeder Schauspieler seinen eigenen Synchronsprecher hat, wiederholen sich auch oft die Stimmen der Charaktere. Das mag zum Teil spaßig sein rumzurätseln, woher man die Stimme nochmal kennt - aber in jeder Serie auf Pro7 Chandler Bing von Friends zu hören ist irgendwann nervig ;)
 

Dosenravioli

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gfc schrieb:
Kanns sein, dass man in Deutschland wirklich so viel weniger English redet wie in der Schweiz? Denn ich hab bereits während meiner Abi-Zeit viele Bücher auf English gelesen, in meinem Studium gabs kaum Bücher, die nicht auf English waren (und wenn, dann durchwegs unbrauchbar!) und jetzt bei der Arbeit red ich jeden Tag mehr als genug English. Ich erstell ja auch kaum noch Dokumente, die Deutsch sind..
Also ich werd desöfteren mal von Mitschüleren schräg angeschaut, wenn ich ein Buch auf Englisch lese, weil's hier einfach eher unüblich ist. Wenn ich recht überlege kommt es in der zehnten, elften Klasse auch nicht auf mehr als drei Schüler pro Klasse, die Englisch halbwegs (und ich meine echt halbwegs) fließend können und die dazu auch noch ihren Spaß dran haben. Zumindest ist das meine Erfahrung, das mag allerdings von Region zu Region anders sein.
 

gfc

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Also bei Transformers hätte man glaubs gar nichts verpasst auf Deutsch ;)

Die Roboter hätten lieber die Klappe halten sollen.
 

icedearth

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Ich denke original ton ist immer besser egal was fur sprache.

Ich find das immer etwas verloren geht in der ubersetzung und ich find die benutzen immer jemanden mit eine grausame stimme.

Wannimmer ich eine Ami film anschauen will kaufe ich es einfach aus der kaserne oder ich schaue es an in der Kino in der Kaserne aber wenn ich eine Deutsche film sehen will dan will ich es nicht auf English sehen.

Wie Das Boot (eine meine lieblings filme) habe ich grausam auf English gefunden aber auf Deutsch wahr es perfekt. Genau so mit English filme, ich kann sie nicht auf Deutsch anschauen.
 

TheEmperor

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Also Filme die ich nicht kenne schau ich mir nicht zum ersten Mal auf Originalsprache an, weil mein Wortschatz dafür einfach nicht reicht denke ich, obwohl ich von mir behaupte, das ich einigermaßen gut englisch kann. Klar, mein kapiert schon worum es geht und kann den Großteil der Dialoge mitverfolgen, aber an irgendwelchen Stellen verpasst man dann evtl. doch irgendwas, was vielleciht wichtig ist und denkt sich später im Film "hö, warum isn des jetzt so und so".

Was ich allerdings sehr gerne mache, ist meine Lieblingsfilme in OV anschauen, weil ich die schon in und auswendig kenne, und da ist meist das Original dann doch besser. Filme wie "Aliens" oder die "Zurück ind die Zukunft" schau ich mir z.B. nur noch Original an...hatte Aliens mal wieder in deutsch angefangen, nach der Hälfte aber wieder auf englisch umgestellt. die Oiginalsprache und Making-Ofs sind für mich oft der einzige Grund mir ne DVD zuzulegen.

Bei "LOST" hingegen kenn ich staffel 3 nur auf Englisch, weil ichs nicht abwarten konnte, hab aber schon angst das ich hier und dort etwas verpennt hab...zumal die Serie ja nicht gerade unkompliziert ist.
 
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Naja ich würd mal behaupten, dass ich nen recht guten englischen Wortschatz hab und schau mir auch den Großteil aller Filme auf Englisch an. Die meisten Witze kommen da eben einfach noch besser rüber, da bei der Übersetzung doch immer irgendetwas verloren geht. Joa und nebenbei ist's natürlich auch gut, um seinen Wortschatz zu erweitern ;)