Komprimierte Musik

gfc

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Ok, hatten wir schon mal, aber es ist aktueller denn je. Es gibt immernoch Leute, die behaupten, einen hörbaren Unterschied zwischen unkomprimierter Musik (z.B. CD) und komprimierter Musik (mp3, ogg, wma) zu hören. Und das ausgerechnet mit den 20 Euro Lautsprechern am heimischen PC oder den Billigkopfhörern, die mit dem mp3-Player mitgeliefert wurden.

Das ist bullshit. Bereits im Jahre 2000 hatte die im Technik-Kreisen berühmte Zeitschrift CT mal eingeladen zum Blindtest. Und zwar keine Amateure, sondern geschulte Ohren und das mit teurer Studiotechnik.

c't hatte in der Ausgabe 3/00 die Ergebnisse eines Hörtests mit verschiedenen HiFi-Profis veröffentlicht. Von ihnen konnte auf Anhieb und ohne direkten Vergleich niemand eine MP3-Quelle oberhalb von 128 kBit/s als solche identifizieren oder gar gravierende Fehler darin entdecken.

Nochmals: Geschulte Ohren, Hifi-Technik. Aber davon nicht genug, die CT lud daraufhin auch "Amateure" ein, im Heft 6/00. Das Fazit:

Unsere musiktrainierten Testhörer konnten zwar die schlechtere MP3-Qualität (128 kBit/s) recht treffsicher von den beiden anderen Hörproben unterscheiden; zwischen MP3 mit 256 kBit/s und dem Original von CD hingegen ließ sich im Mittel über alle Stücke kein Unterschied erkennen: Die Tester schätzten MP3/256 ebenso häufig als CD-Qualität ein wie die CD selbst.

Der Artikel dazu im Detail: c't 6/2000, S. 92: MP3-Vergleich

Was ich damit sagen will: Hört auf mit dieser urban legend, dass komprimierte Musik per se schlechter klingt wie unkomprimierte. Es mag sein, dass man mit sehr viel Übung und mit teurerer Ausrüstung (Boxen so ab 500 Euro das Stück, Kopfhörer ab 100 Euro das Stück) einen Unterschied zwischen 192kbit mp3 und einer CD hört. Aber alles andere ist pure Phantasie.

Und ja, ich bin selber ein Hifi-Fetischist, mein billigster selbstgekaufter Kopfhörer kostete 80 Euro, meine Boxen zu Hause kosten einen vierstelligen Euro Betrag das Stück.
 

gfc

Schönwetter Camping-Prophet
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Bei 128kbit meint dies ja auch die CT. Aber heutzutage hat man ja auch bei Download-Musik mind. 160kbit, 192kbit oder gar 256kbit. Und spätestens bei den zwei letzteren geht man richtung biologisch möglichen Grenze.

Audio-Foren sind mir suspekt. Ich war lange in 2 unterwegs, aber da sind zu viele Freaks unterwegs. Hey, es gibt dort sogar Leute, die behaupten, dass lossfree komprimierte Musik schlechter klinge als das Original. Und das ist - rein biologisch und physikalisch gesehen - unmöglich.
 

McGuinness

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Kommt drauf an, was sie mit lossless meinen. Selbst flac ist komprimiert. Wirklich 'original' sind wavs, wer meint, da nen Unterschied zu ner CD zu hören ist, in der Tat, bescheuert.

Ich finde diese Foren auch zu vernerdet, aber da treiben sich einfach Entwickler der meisten Codecs rum, und es werden massig Tests gemacht. Ich für meinen Teil werde wohl aus diversen Gründen bei EAC + Lame APX/V0 bleiben, hat sich bewährt, und ist wohl mit der beste Kompromiss zwischen Dateigröße und Qualität.

Alles andere meide ich, eigentlich weniger aus Gründen schlechterer Qualität, sondern weil mp3s einfach überall eingesetzt werden können, und auch sonst keine Macken oder Hintertürchen haben.
 
G

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ich hab aus alten tagen noch im hinterkopf "ab 160kb mp3 hast keinen unterschied mehr zur cd." das stimmt dann so?
 

McGuinness

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Was heißt stimmen... Hören ist absolut subjektiv. Und es gibt genug Leute, die behaupten, und die es Dir an massenhaft ABX-Tests beweisen können, dass sie nen Unterschied hören. Und es gibt genausoviel andere, die Dir das Gegenteil sagen.
Die alten 160kbit-Rips sind aber aus heutiger Sich vor allem eins: Wenig sinnvoll ;)
 

Balu

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Diese Diskussion kann ich wenigstens verstehen. Wäre ja durchaus möglich.
Am lustigsten fand ich bisher einen Test von HDMI Kabeln in einer Video-Zeitschrift.
Da wurde bei teuren Kabeln doch in der Tat von mehr Schärfe und frischeren Farben gesprochen.

Halloooo? Das ist eine digital Übertragung.. die null ist nulliger?
Farben und Schärfe können sich nicht ändern.... bei schlechter Quali digital gibt es höchstens Dropouts oder Blockbildung. Aber die Pixel werden nicht blasser :)

Soll mal verdeutlichen das angebliche Unterschiede auch gern mal aus finanziellen Interessen des Verfassers gesehen werden. Die ganzen Fachmagazine sind ein gutes Beispiel. Die finanzieren sich zu 50-70% über die geschalteten Anzeigen. Und diese Unternehmen wollen dann natürlich auch das Ihre Produkte nicht runtergemacht werden.
 
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oidi

ich hab aus alten tagen noch im hinterkopf "ab 160kb mp3 hast keinen unterschied mehr zur cd." das stimmt dann so?

komprimier dir mal blackened von metallica 160kb und dann auf 320kb.
da wirst du sehr wohl einen unterschied hören, der nicht zu verachten ist -> ausser ich bin shizo.
ich persönlich bevorzuge lossless material, wobei gfc schon recht hat, ab 192kb lässt sich alles wirklich sehr gut in mp3 hören :)
 

McGuinness

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Naja, lossy zu lossy ist auch ungefaehr das (fuer die Qualiaet) Schaedlichste, und vor allem Sinnloseste, was man machen kann.
 

TheEmperor

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Also ich höre auch keinen wirklichen Unterschied, wenn ich mp3 und original auf der selben Anlage höre.

Mein Vater behauptet er könnte es...aber er hat auch eine Audio Physiks anlage von ein paar tausend Euro...aber da höre ich auch nicht wirklich einen unterscheid
 

thedoomass

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kann mir gut vorstellen dass diese 'urban legend' dadurch entstand, wenn die quelle, von der aus in mp3 umgewandelt wurden nich ne cd war , und diverse andere störfaktoren dabei sind (welche das sin , ka ^^) weil wenn ich mir cds für pc auf mp3 formatier merkt man gar nix (kann ja rein technisch gar nich schlechter klingen, wenn man sich anschaut wie das formatieren abläuft)
 

gfc

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Diese Diskussion kann ich wenigstens verstehen. Wäre ja durchaus möglich.
Am lustigsten fand ich bisher einen Test von HDMI Kabeln in einer Video-Zeitschrift.
Da wurde bei teuren Kabeln doch in der Tat von mehr Schärfe und frischeren Farben gesprochen.

Ich hab zu meiner Anlage dazumals ein Digital-Optisches Kabel mit Goldstecker geschenkt bekommen :mrgreen:

Aber einen Geschenkten Gaul schaut man nicht auf den Stecker.

komprimier dir mal blackened von metallica 160kb und dann auf 320kb.
da wirst du sehr wohl einen unterschied hören, der nicht zu verachten ist -> ausser ich bin shizo.

Wobei hier anzumerken sei, dass die Bitrate alleine lediglich ein Indiz für Qualität ist. Denn Garbage in -> Garbage out gilt auch hier, sprich: Das Ausgangsmaterial spielt eine gewichtige Rolle. Wenn Apple für ihren iTunes Musik-Store aus Master-Aufnahmen 160kBit AAC macht, haben die garantiert eine höhere Qualität wie wenn du diese händisch von der CD mit 192kbit rippst.

Des Weiteren ist mp3-Encoder auch nicht gleich mp3-Encoder. Der Frauenhofer Encoder ist z.B. bei tiefen Bitraten massiv besser als jeder andere, wobei für den Hausgebraucht tut's der LAME auch, ab 160kbit gibts wohl sowieso kaum nen Unterschied..
 

McGuinness

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kann mir gut vorstellen dass diese 'urban legend' dadurch entstand, wenn die quelle, von der aus in mp3 umgewandelt wurden nich ne cd war , und diverse andere störfaktoren dabei sind (welche das sin , ka ^^) weil wenn ich mir cds für pc auf mp3 formatier merkt man gar nix (kann ja rein technisch gar nich schlechter klingen, wenn man sich anschaut wie das formatieren abläuft)

Natuerlich ist es schlechter. Die Frage ist nur, ob man es hoeren kann, oder nicht. Und spaetestens, wenn man mal klassische Musik ript... Da hoert man einen einigermassen grossen Unterschied zwischen lossy und lossless.
 

McGuinness

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Also da gehe ich fast schon ne Wette ein.
Gerade bei klassischer Musik ist es einfach entscheidend, wenn die "Tiefe" fehlt, und da schlaegt mp3 einfach gnadenlos zu, wenn es Sachen streicht, die wir angeblich nicht hoeren, die aber fuer den Zusammenklang bei klassischer Musik absolut essentiell sind.
 

gfc

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Dann liess die CT 03/00 und 06/00. Da wurden auch klassische Stücke getestet, das Ergebnis kannst du im ersten Beitrag lesen. Und nochmals - ich kann nicht aufhören, dass zu wiederholen - es waren geschulte Ohren, die im Test mitgemacht haben.

Ich hab die Diskussion über die Jahre auch weiter verfolgt. Mir ist keine Studie, kein Test bekannt, wo statistisch signifikant ein möglicher Hör-Unterschied zwischen mp3 256kbit und CD gewesen sei. Wenn du eine Quelle hast, her damit. Wie gesagt, ich glaube nur an Facts, nicht an Mutmassungen.

Aber du kannst dir zu Hause sicher nen Blindversuch aufstellen. Ich habs mal gemacht, als ich meine neue Anlage gekauft habe. Der Grund war, dass ich meine Musik-Sammlung auf mp3 konvertieren wollte - und auch tat - und herausfinden wollte, wo das Optimum zwischen Platz und Hörgenuss liegt.

Ich habe mittlerweile meine komplette Sammlung auf 256kbit AAC. Ich habe schlicht und ergreifend keinen Unterschied hören können. Auch bei klassischen Stücken nicht, auch bei Jazz nicht und erst recht nicht bei Pop, Rock, Punk, Metal etc.

Und meine Ohren sind durchaus intakt. Gut, der letzte Hörtest beim Ohrenarzt ist etwa 6 Jahre her, aber dazumals hatte ich ein Hörvermögen von 130%.