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Schönwetter Camping-Prophet
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www.parkrocker.net
Hier ein Interview mit MLK im Volksfreund aus Trier, es kann sich ja jeder ein Bild davon machen was er uns damit sagen möchte.

Herr Lieberberg, in den beiden vergangenen Jahren waren die Besucherzahlen bei "Rock am Ring" mäßig. Wie sieht es in diesem Jahr aus?
Lieberberg: Hervorragend, über 40 000 Tickets sind bereits verkauft. Wir rechnen mit einem Ergebnis in Rekordnähe, mit etwa 70 000 Zuschauern.

Metallica, Linkin Park, Iron Maiden - "Rock am Ring" ist in diesem Jahr ausgesprochen Heavy Metal-lastig. Ist das eine Richtung, in die Sie weiterhin gehen wollen?

Lieberberg: Das ergibt sich aufgrund der Verfügbarkeit der Bands. Wir müssen uns daran orientieren, wer auf Tournee ist. Linkin Park hat gerade ein neues Album heraus gebracht, die Band präsentieren wir auf dem Höhepunkt der Karriere. Metallica ist weiterhin die übergeordnete Band in dem Segment. Mit Moby, Zwan, Dave Gahan oder Audioslave bieten wir aber Alternativen. Wir entsprechen unserem Grundsatz, ein für alle Formate offenes Festival zu sein.

Mit Limp Bizkit hat kurzfristig ein Headliner abgesagt, weil das Album nicht rechtzeitig fertig wurde. Welche Auswirkungen hat das?

Lieberberg: Ich denke nicht, dass Limp Bizkit im Moment ein Headliner ist. Die Nachfrage ist nicht groß gewesen. Außerdem kann ich in der Absage keinen Verlust erkennen. Das Ausbleiben der neuen Platte ist zudem ein Indiz dafür, dass es bei Limp Bizkit auch kreative Schwierigkeiten gibt…

Da schwingt ein bisschen Ärger mit?

Lieberberg: Nein. Was wir auf die Beine gestellt haben, ist weltweit einzigartig, unser Programm ist in der gesamten Musikwelt anerkannt. Wir haben so eine Vielzahl von wichtigen Bands, da kann auch mal eine ausfallen. Wir nehmen das mit Bedauern, aber ohne Trauer zur Kenntnis.

Campen darf bei "Rock am Ring" nur noch, wer auch ein Festival-Ticket hat. Warum die Änderung?

Lieberberg: Wir brauchen den Platz für unsere Fans, wir machen kein Tourismus-Festival. Es geht nicht, dass Menschen, die nichts mit dem Festival zu tun haben, die Plätze blockieren. Wenn die Leute nur campen wollen, können sie auf offizielle Plätze in der Eifel gehen - da gibt es wunderschöne Campingplätze.

Die Änderung kommt spät…

Lieberberg: Wir haben uns auf Entwicklungen und Kritik einzustellen. Ein Festival ist nun einmal etwas Lebendiges. Wir haben uns gefragt: Was können wir besser machen? So haben wir uns Festivals in Großbritannien oder Skandinavien angesehen und gesehen, dass dort Campen und Parken getrennt wird. Wir haben alles transparenter gemacht - im Ticketpreis von 99 Euro sind sämtliche Gebühren und das Campen inklusive. Das ist international bei weitem der geringste Preis für ein Festival dieser Qualität. Wir publizieren zudem seit Monaten alle Neuerungen auf unserer Internetseite. Es soll nachher keiner sagen, er hätte nicht Bescheid gewusst.

Im vergangenen Jahr lagen die Gagen für die Bands bei etwa 2,3 Millionen Euro. Was zahlen Sie in diesem Jahr?

Lieberberg: Eine genaue Zahl möchte ich nicht nennen. Unser Kosten liegen aber immer zwischen vier und fünf Millionen Euro - die eine Hälfte davon für Infrastruktur, die andere Hälfte für Gagen.

Sie organisieren seit 30 Jahren Konzerte - wie hat sich das Geschäft verändert?

Lieberberg: Es ist professioneller geworden. Die Durchführung ist transparenter, klarer. Damals war unsere positivste Eigenschaft der Enthusiasmus und die Leidenschaft, unsere negativste war das fehlende Know How.

Ist die Leidenschaft noch da?

Lieberberg: Der Enthusiasmus ist geblieben, die Leidenschaft wird uns manchmal durch Gagenforderungen und ähnliches wegexorziert. Damals kam der Antrieb aus der Musik heraus. Heute ist das oft nicht mehr so.
 
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