Hab nen coolen Artikel gelesen, den wollt ich euch ned vorenthalten:
Je tiefer die Falten, desto heißer die Show
Der Sommer der Rockgiganten
Wenn sie die Bühne betreten, drehen 75 000 Fans durch, schreien, klatschen im Takt der bebenden Boxen. Das Münchner Olympiastadion wird sich am 4. Juni in einen Hexenkessel verwandeln, weitere Stadien werden folgen: Die „Rolling Stones“ rollen durch Germany und locken Hunderttausende in die größten Arenen des Landes.
Juliette und Alexander? Die schöne Yvonne Catterfeld? „No Angels“? Die jungen Popstars dominieren zwar die Charts, aber was Live-Konzerte betrifft, gilt der Satz: Je tiefer die Falten, desto heißer die Show – das wird der Sommer der Rockgiganten. Die Open-Air-Saison gehört den „Stones“, „Bon Jovi“, „AC/DC“ & Co.
„Das CD- und das Live-Geschäft gehen immer weiter auseinander“, erklärt Konzertveranstalter Peter Schwenkow (Deutsche Entertainment AG). Und das nicht nur bei den Rockern. Schwenkow: „Im Herbst starten wir zum Beispiel eine Tournee mit Udo Jürgens. Der hatte schon seit 15 Jahren keinen Nummer-eins-Hit mehr, aber dennoch werden die Konzerte ausverkauft sein. Denn die Leute wissen, dass er einfach eine gigantische Show hinlegt!“
Den Nachwuchsstars fehlt es dagegen an Erfahrung: „Die ,Superstars‘ wussten vor einem Jahr ja noch nicht mal, dass sie singen können – und jetzt sollen sie sich schon auf der Bühne beweisen“, lästert der Berliner. Trotz des gigantischen TV-Erfolgs (bis zu 15 Mio. Zuschauer) war die Tournee des „Superstars“-Ensembles nicht ausverkauft: „Im Westen waren die Hallen zwar noch voll, im Osten waren die Konzerte aber nur bis zu 50 Prozent ausgelastet“, sagt Marek Lieberberg, der die „DSDS“-Tournee veranstaltet.
Möglicherweise liegt es auch an den teuren Tickets. Ältere Konzertbesucher können sich Eintrittspreise von 50 Euro oder mehr eher leisten als das klassische Teenie-Publikum, das zu den „Superstars“ will. Hinzu kommt: Viele der neuen Stars sind aus tauschbar. So schnell, wie sie gekommen sind, so schnell verschwinden sie auch wieder. Lieberberg: „Sie haben nicht diese Nachhaltigkeit und musikalische Qualität wie ,Bon Jovi‘, Bryan Adams oder Bruce Springsteen. Letztere haben sich im Gedächtnis der Leute durch eine besonders originäre Musik verankert.“
Außerdem locken die Rockgiganten mehrere Generationen an, sie haben eine größere Fangemeinde – wie etwa die „Stones“: Zu ihren Konzerten gehen noch die 65-Jährigen, aber auch schon die 15-Jährigen. Der Spitzenreiter in dieser Saison stammt aus Lieberbergs „Konzertstall“: Herbert Grönemeyer. Sagenhafte 1,5 Millionen Tickets wurden für seine Tournee verkauft – Rekord! Aber auch für die fünf Konzerte des US-Sängers Bruce Springsteen gingen 250 000 Karten über den Ladentisch.
Ein weiterer Riesenerfolg in diesem Jahr sind die beiden Open-Air-Festivals „Rock am Ring“ und „Rock im Park“ – aber auch hier kurbelten alte Erfolgsbands wie „Metallica“, „Iron Maiden“ oder Dave Gahan („Depeche Mode“) den Verkauf an. Fazit: 130 000 verkaufte Tickets – das rockt!
Die Live-Auftritte als Königsdisziplin: Wäre denn überhaupt ein Jungstar in der Lage, wie die „Rolling Stones“ die Stadien zu füllen? Peter Schwenkow: „Wenn einer eine Chance hat, dann wäre es Daniel Küblböck – er ist für die Bühne geboren!“