Brichen
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Das in Surrey beheimatete Rock-Ensemble Hundred Reasons machte Mitte April 2001 endlich Schluss mit den vielen Spekulationen, die auf das zuvor massive A&R-Interesse folgten: Sie unterzeichneten einen weltweiten Plattenvertrag mit Columbia Records. Was die meisten Leute nicht wissen: Die Band benötigte 14 Monate voller Ar-beit, Touren und Proben, um da hinzukommen.
Im Januar 2000 befanden sich Hundred Reasons in einer ähnlichen Lage wie jeder, der gerade eine Band gegründet hat. Ihr Equipment machte Mucken, ihre Bankauszüge waren tiefrot und sie hatten keinen Vertrag. Jedes Mitglied der Band war Arbeitnehmer wider Willen in irgendeinem Job, der gerade mal ausreichte, um die Miete und die Proben zu bezahlen. Vor Ende 1999 steckten die Mitglieder von Hundred Reasons in zwei verschiedenen Bands namens Jetpak und Floor. Beide hatten das gleiche Management, schwirrten durch die örtliche Szene und erreichten außer einem schlechten Ruf bei den Konzertgängern eigentlich nichts. Schließlich lösten sich beide Bands auf, und das Ergebnis war Hundred Reasons. Ihr Name war inspiriert durch ein Poster der Extremsport-Firma, in der Schlagzeuger Andy Bews arbeitete � �Wir dachten �Hundert soundso� oder irgendwas anderes mit Hundert wäre cool; auf dem Poster stand �2000 Gründe, um Burton-Snowboards zu fahren�, also haben wir das Ganze miteinander verflochten.�
Unter dem wachsamen Auge ihres langjährigen Managements wurde eine Partnerschaft geschmiedet, die sie alle mit unglaublicher Geschwindigkeit nach vorne bringen sollte. Zuerst wurden nur drei Kopien ihres ersten Demos ausgehändigt. Eines davon landete bei der weltgrößten Rock-Wochenschrift Kerrang! Binnen Wochen spielte die Band ihren erst dritten Auftritt � als Vorgruppe zur Band der Stunde, den kanadischen Girl Rockers Kittie (bei einer von Kerrang! gesponserten Veran-staltung in London). Simon Williams von Fierce Panda Records sah die Gruppe und war so beeindruckt, dass er anbot, ihre erste EP zu veröffentlichen. Diese war soeben fertig geworden mit der Unterstützung des langjährigen Weggefährten John Hannon, ehemals bei der englischen Hardcore-Legende Understand. Nach drei nahezu legendären Shows in einer Nacht in London und einer selbst organisierten Spritztour durch England mit Miocene kam Ende Juli die EP heraus; sie war intelligenterweise mit �One� betitelt, enthielt den Song �Cerebra� und wurde von ansehnlicher Presse begleitet, die die Band als den neuen Stern am Rockhimmel feierte. Der Sommer zog vorbei, und die Band spielte so viel als möglich, darunter auch auf den einzigen zwei England-Shows der heißesten Emo-Pop-Band des Sommers, The Get Up Kids. Mit jeder Show wuchs ihre Beliebtheit bei den Kids und der Presse. Nach einem Besuch in der Evening Session von Steve Lamacq ging es zu den Kerrang! Awards 2000, wo sie als �Best New British Band� nominiert waren � eine komplett neue Liga! Sie teilten sich diese Kategorie mit etablierteren Namen wie My Vitriol, Raging Speedhorn oder Muse, um nur drei zu nennen. Sänger Colin erinnert sich: �Wir dachten alle, Muse oder My Vitriol würden das Ding schaukeln. Wir dachten nie, dass wir eine Siegchance hätten und dass es mehr als genug war, nominiert zu sein und zu den Awards gehen zu dürfen.� Hundred Reasons wurden, unter absolut geschockten und ungläubigen Blicken der Band, zum Sieger ausgerufen. �Zum Zeitpunkt dieses Sieges hatten wir, so oder so, sechs Jahre miteinander gearbeitet. Dadurch wurde die ganze harte Arbeit und die Hingabe wirklich der Mühe wert. Der Preis bedeutete für jeden, der daran beteiligt war, unwahrscheinlich viel�, sagt Gitarrist Larry. Mit dieser Auszeichnung im Gepäck setzte die Band die Arbeit fort, die ihren Sieg rechtfertigen sollte. Als Vorgruppe für Idlewild blieben sie kontinuierlich im Blickfeld der Rockmedien und waren bald auch im Fokus der Mainstream-Musikpresse, wobei ein Live-Bericht im NME sie als Führer der �neuen� englischen Rockszene einschätzte. Die Band hatte bald auch ihren ersten landesweiten Live-Radioauftritt in One Live in Cardiff auf Radio 1. Im November 2000 unternahmen sie als Headliner eine von Radio 1�s Scottish Evening Session gesponserte Tour durch Schottland. Dies und weitere Vorgruppen-Spiele für so verschiedene Gruppen wie A, Boy Sets Fire, Earthtone 9, Garrison, Rachel Stamp und Rival Schools sorgten dafür, dass der Name der Band innerhalb der Rockerzunft hoch gehandelt wurde. Sie schlossen das Jahr 2000 mit dem Gewinn der maßgeblichen Kerrang!-Leserwahl, wo sie den Preis für die �Best Unsigned Band� abräumten.
Die Formation hat sich in der britischen Presse als �aussichtsreich� etabliert und auf ihrem Weg eine gesunde Fangemeinde gesammelt. Nachdem sie ein ganzes Arsenal starker neuer Lieder eingespielt hatten, wartete Anfang 2001 eine Reihe Angebote auf sie. Nach mehreren Gesprächen und Treffen erwies sich Columbia als einzig wahrer Bewerber. Anhand des unterschriftsreifen Vertrags krallten sich Hundred Reasons den Platz der Hauptvorgruppe in einer der meisterwarteten Shows des noch jungen Jahres � in der der Plattenmillionäre und US-Rockstars Papa Roach an der Brixton Academy (im Rahmen von Radio 1�s One Live). Ein volles Haus sah, wie die Jungs mit unglaublicher Leichtigkeit durch ein Live-Set fetzten, so dass klar war: die harte Arbeit zahlte sich langsam aus. Als sie endlich in der Lage waren, die Tage-lohn-Jobs aufzugeben, zündeten Hundred Reasons ihre Karriere mit ihrer ersten ordentlichen eigenen Tour, die den ganzen Mai dauerte. Dabei gelang es ihnen, in ein paar Tagen nicht nur ihre Debütsingle für Columbia aufzunehmen (�EP 2� mit �Remmus�), sondern gleichzeitig auch noch das Video zu drehen! Danach stießen sie zu den amerikanischen Schwergewichten von Incubus, um als einzige Vorgruppe über den Juni hinweg eine ausverkaufte England- und Europatournee hinzulegen. Als die England-Tour in London ihren Höhepunkt erreichte (wieder in der Brixton Academy), stiegen Hundred Reasons wie alte Profis auf die Bühne � der Beweis, dass sich die Band in den letzten 14 Monaten genug entwickelt hat, um zu den aufregendsten Bands überhaupt gezählt werden zu können; dies sollten die glänzenden Reaktionen der Massen in Europa nur bestätigen. �EP 2� war einen Tag lang die 37.-meistverkaufte Single in Großbritannien und landete schließlich in den Top 50 der wöchentlichen Charts. Danach wurde die Band als special guest für die Europatournee von Muse im Oktober und November bestätigt, und als die vorüber war, gingen Hundred Reasons sofort wieder mit ihrer eigenen Show auf die Straße. Höhepunkt war der Auftritt am 13. Dezember im Londoner Mean Fiddler. Am 26. November war auf Columbia Records UK die �EP 3� (mit �I�ll Find You�) erschienen. Keine große Rock-Attitüde, keine arrogante Ansichten oder anmaßendes Verhalten, sondern einfach nur tolle Lieder, jede Menge Gefühl und Energie: Hundred Reasons sind, ganz einfach, fünf sehr normale, hart arbeitende Jungs mit viel Spaß an ihrem Job � und so wollen sie es auch belassen.
Quelle http://bands.rock-im-park.de/bands.asp?stageid=8&Dayid=5&artistid=38&year=2004
Homepage der Band www.hundredreasons.com
Aktuelles Album Shatterproof is not a challenge
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