Zürich - Frankreichs zurückgetretener Fußball-Star Zinedine Zidane ist für seinen Kopfstoß gegen Marco Materazzi im Finale der Weltmeisterschaft mit einer Sperre von drei Spielen und einer Geldstrafe von 4800 Euro belegt worden.
Der italienische Nationalspieler Materazzi, der Zidanes Ausraster beim WM-Endspiel in Berlin mit beleidigenden Äußerungen provoziert hatte, muss zwei Pflichtspiele mit der Nationalmannschaft aussetzen und umgerechnet 3200 Euro bezahlen. Zidane erklärte sich darüber hinaus bereit, einen Gemeinschaftsdienst mit Kindern und Jugendlichen zu leisten.
Mit diesen Strafen zog die fünfköpfige Disziplinarkommission des Weltverbandes FIFA nach einer Verhandlung hinter verschlossenen Türen in Zürich einen Schlussstrich unter die Vorkommnisse in der 110. Minute des WM-Finales, die Schiedsrichter Horacio Elizondo aus Argentinien mit einer Roten Karte für den französischen Mittelfeldstar bestraft hatte. Nach Zidanes Platzverweis beim Stande von 1:1 hatte Frankreich das Endspiel im Elfmeterschießen verloren.
Beide Spieler gaben zu Protokoll, dass die Äußerungen Materazzis zwar ehrverletzend, aber nicht rassistischer Natur waren. Bei den Befragungen hatten sich sowohl Zidane als auch Materazzi ausdrücklich bei der FIFA für ihr Verhalten entschuldigt und die Vorkommnisse bedauert. Deshalb gab es keine weiteren Konsequenzen.
Die Rote Karte von Berlin war bereits der 14. Platzverweis in Zidanes Laufbahn gewesen. Im Gegensatz zu Materazzi war Zidane in Zürich anwesend und wurde eineinhalb Stunden lang angehört.