1. Fes
Direktflug nach Fes ,die erste Station.
Am Flughafen direkt in den Mietwagen gehüpft und geschaut was die Straßen in Marokko so treiben. Jede Menge, wie sich herausstellt. Mancher mag schon schlimmen Verkehr erlebt haben, das stellt alles in den Schatten was ich je erlebt habe.
Autos, Roller, Pferde, Esel, Kutschen, Fahrräder, selbstgebaute was-weiß-ich-was-das-war. Alles Kreuz und quer. Wer hupt, hat Vorfahrt. Die Hupe scheint allgemein das wichtigste Utensil am Auto zu sein.
Spuren? Was für Anfänger. Hast du drei, bist du zu fünft nebeneinander + einem Esel. Mein Kumpel hat die erste Fahrt übernommen, ich war nur am lachen weil er immer wütender wurde. Hat Spaß gemacht.
Den Weg zur ersten Unterkunft haben wir ganz gut gefunden. Das "Riad Noujoum Medina".
Begrüßt von einem lieben Kerl namens Said. Hinsetzen, denn erstmal gibt es Tee. Den gibt es generell überall und immer. Ob zur Begrüßung, beim Geschäft oder einfach so. Übrigens gibt die Einschenkhöhe an, wie sehr dich der Gastgeber wertschätzt, wie uns erklärt wurde. Du hast die Wahl zwischen Süß (ohne Zucker) oder Diabetes (mit Zucker). Aber gut ist er, immer mit einem großem Minzbusch.
Die Zimmer waren super. Sauber, mit wunderschöner Dachterasse. Generell halten es die Marokkaner anders als bei uns. Von außen zeigt man nicht was man hat. Erst wenn du als Gast hineingebeten wirst. Das führt zu vielen Überraschungen und so manche Bruchbude ist fast schon luxeriös von innen. Wir haben noch auf der Dachterrasse unsere erste Landestypische Tajine gegessen. Superlecker. Noch eine Shisha zum Abschluss und dann todmüde ins Bett.
2. Fes
Am Morgen das erste mal vom Muizin geweckt worden.
Ein typisches süßes Frühstück plus Oliven und Ei serviert bekommen, natürlich mit Tee.
Said meinte noch in seinem charmanten gebrochenem Englisch das es unklug wäre ohne Führer loszuziehen. Wir haben an eine Verkaufsmasche gedacht aber haben -Gott sei Dank- angenommen.
Und wie wichtig der war.
Sie bezeichnen Fes völlig zurecht als Marokkos "Real Life Museum" und besser lässt es sich nicht beschreiben. Kulturschock vom feinsten.12.000 Gassen alleine in der Medina, Marokkos älteste Altstadt.
Ein Gewusel erster Güte. Zumeist sind die Gassen nicht breiter als ca 3 Meter. Und hier spielt das pralle Leben. Händler an Händler auf dem Boden, Hühner, Esel, 10.000.000 Katzen und noch mehr Menschen.
Unser Führer führte uns dann zu einer Gerberei (siehe Einsiedler), einer Weberei (Siehe Einsiedler)
sowie einer Bäckerei.
Es ist einfach so beeindruckend was da abgeht. Es lässt sich kaum erklären. Rückblickend kam auch keine andere Stadt auch nur im Ansatz an dieses Gewusel ran. Abends haben wir uns dann noch ein Taxi zu einem Aussichtspunkt über der Stadt gegönnt. Eine Ruine namens Tombe die Merenidi.
Der Fahrer kam auch brav zurück und hat noch ein wenig erzählt. Abends wieder Tajine auf der Terrasse, besser geht's nicht.
3. Volubilis, Meknes
Nach dem Frühstück von Said verabschiedet und ins Auto. Gefreut das es noch heile ist und weiter ging es.
Über die Ausgrabungsstätte Volubilis nach Meknes. Hier dann das erste mal "viel" Geld für etwas zu trinken bezahlt. Knapp 2€, Wucher ;)
Eine schöne Ausgrabungsstätte, hier sollen mal 10.000 Menschen gelebt haben. Absolut zu empfehlen.
Danach ging es weiter in die zweite "Königsstadt" Meknes. Hier waren wir im Riad Yacout, welches sehr schön aber deutlicher für Touristen ausgelegt war. Sogar mit Pool und Bier auf der Karte.
Hier sind wir völlig problemlos auf eigene Faust los. Eine übersichtliche Medina und eine Pferdekutschefahrt ( die Mädels wollten unbedingt) drumherum später ging es noch in eine große Markthalle wo auch direkt drin geschlachtet wurde. Nichts für schwache Nerven, Blut in den Flip- Flops inklusive. Aber die Gewürzstände sind sehr beeindruckend. Es macht Spaß sich durchzuriechen uns zu probieren. Auch sehr nette Leute dort, das handeln nervt aber irgendwann. Handeln gehört zum guten Ton. Wenn du es dann noch schaffst zu einem Tee eingeladen zu werden zeugt das vom gegenseitigem Respekt, wie wir gelernt haben. Es ist halt alles sehr billig für unsere Verhältnisse, man fühlt sich schon fast schlecht wenn man dann das Handeln anfängt. Man zahlt dann wenigstens die Hälfte und der Verkäufer hat trotzdem ein super Geschäft gemacht.
Abends dann noch Essen gewesen. Soviel Auswahl hat man nicht. Kurzgebratenes oder Tajine. Diesmal gab es gebratenes Hack auf Minze. Lecker wars.
4.Rabat
Eine lange Autobahnfahrt später sind wir gut angekommen in der Hauptstadt.
Erstmal ins Riad Azahra. Irgendwie wird's immer nobler. Schickes Riad mit noch schickerer Dachterrasse.
Rabat selbst ist schon klar das moderne Marokko, kein vergleich mehr zu Fes. Den Verkehr machts nicht besser. Dafür endlich Meer. Den ganzen Tag zu Fuß unterwegs gewesen. Die St.Peters Cathedral, Kasbah des Ouzaias sowie Kasbah des Ouaia, die berühmten blauen Gassen besichtigt. Sonnenuntergang am Meer, mir sind ein paar geile Aufnahmen gelungen. Hier hab ich mir leider den Magen verdorben, was sich bis Deutschland nicht gebessert hat. Vermutlich war der Rübensaft am Straßenrand Schuld, wir können nur mutmaßen.
5. Casablanca und Marrakesch
Mir und einer Freundin geht es beschissen. Kotzen, Durchfall, alles dabei. Super das heute eine lange Fahrt ansteht. Wir wollten Casablanca besichtigen und den anderen nichts verderben. Also Kompromiss, wir legen uns in irgendein Hotel, hauptsache eine Toilette ist da und die anderen beiden ziehen alleine los. Letztendlich haben wir uns auf eine Wiese neben ein Hotel gelegt (für alle Fälle) und die beiden waren nur bei der Hassan-2-Moschee, eine der größten Moscheen der Welt mit Platz für 25.000 Menschen sowie kurz bei Ricks Cafe. Bei Filmfreunden wird's klingeln. Das wars schon. Wir hatten sowieso nicht vor dort zu übernachten. Zu schlecht waren die Aussagen im Netz.
Auf ging es 288km Richtung Marrakesch. Dort schon halb im Dilirium von ein paar Jugendlichen verarscht worden. Egal, ich hätte viel mehr für ein Bett und Klo bezahlt. Die anderen haben sich nur noch auf die Terrasse gelegt, ich mich übers Klo. Somit waren alle glücklich. Ein bisschen Couscous und auf in den nächsten Tag.
6. Ouzud Wasserfälle
Ich muss noch vom Riad berichten. Also der Chef vom Riad heißt Riad (echt jetzt) und ist so ungefähr der liebenswerteste, netteste, hilfsbereiteste Mensch in ganz Afrika.
Du fühlst dich sofort wohl bei ihm. Er hat uns beiden sofort Medizin geholt. Irgendwelche Wunderpulver und hast-du-nicht-gesehen. Gegenleistung will er keine. Und siehe da, es geht. Wackelig auf den Beinen aber wiederhergestellt.
Im Bus ging es zu den Ouzud Wasserfällen. Und nach ca einer halben Stunde Wanderung ist man dann auch da. Sehr, sehr beeindruckend. Mit Fes DAS Highlight der Reise. Affen leben hier auch noch und die Einheimischen locken sie für die Touristen mit ein wenig Erdnüssen an. Dann gab es noch lecker Tajine, direkt überm Feuer gemacht. Sehr geil. Abends zurück auf die Dachterrasse und mit einer Shisha den Tag ausklingen lassen. Wir haben eine kleine gekauft für Abends. Beste Idee seit langem.
7. Marrakakesch
In der gefühlten Haupstadt Marokkos geht was. Viel Trubel, höhere Preise (immer noch lächerlich niedrig) und wilder Verkehr. Tachostand oder andere interessieren nicht. Wir sind mal ins Taxi gestiegen und der Fahrer hat ein bisschen was erzählt über die Bedeutung der Hupe und generelle Tipps im Verkehr. Fressen oder gefressen werden. Passe dich an, sonst kommst du nicht ans Ziel.
Natürlich ging es auch auf den berühmtesten Markt des Landes, den Jemaa el Fnaa. Allerlei tut sich hier. Schlangenbeschwörer, Geschichtenerzähler, Taschendiebe, alles da. Spaß machts
Ich würde sofort wieder übers Wochenende hierher kommen.
8. Agafay Wüste & Imil
Geplant war heute ein gebuchter Trip zum Ait Ben Haddou. Wir haben aber einen Anruf bekommen das es nicht stattfindet. Also haben wir ersatzweise einen Fahrer mit Jeep bekommen zu unserer freien Verfügung den ganzen Tag. Ein junger, saunetter Kerl namens Mohamed. Er hat uns erzählt das er ursprünglich aus dem hohen Atlas kommt. Also haben wir beschlossen das er uns seine Heimat zeigt. Los ging es durch die Agafy Wüste bis in die Berge. Ein geiler Tag mit Gegensätzen. Die Wüste natürlich beeindruckend, die Berge fast noch mehr. Oben in Imil dann über einen typischen Markt gelaufen. Er hat viel erzählt über das Leben dort. Die Leute reiten einmal die Woche auf dem Esel stundenlang nach Imil zum Einkaufen. Dort gab es auch einen Eselparkplatz. Dann ging es weiter in sein Heimatdorf. Dort haben wir beim Bürgermeister gegessen, sehr lecker. Tajine mit massenhaft Couscous. Dann zu einem Wasserfall in der Nähe gelaufen und am Abend wieder zurück. War sehr lehrreich und interessant. Dann zurück nach Marrakesch. Am Abend eine Shisha, eh klar.
9-12 Agadir
Eine lange, einsame Autobahnfahrt nach Agadir. Übrigens sind auf der Autobahn oft Tiere unterwegs, hier muss man bisschen aufpassen. Einmal von der Polizei angehalten worden, waren "a Little Speedy"
Aber kein Problem. Sie sind froh wenn Touristen ins Land kommen und brummen denen in der Regel keine Strafen auf.
Zu Agadir kann ich nicht viel sagen, ist halt ein typischer Touristen-Badeort. Wir haben abschließend drei Tage All Inklusive gebucht im "Iberostar Founty Beach".
War super nach all dem Trubel um noch ein paar Tage auszuspannen. Aber auch ein krasser Gegensatz zu den Tagen davor. Plötzlich wieder den Touristen-Deutschen am Buffet zu sehen war doch etwas abstoßend.
Jetzt wurde das alles doch ausführlicher wie ich dachte, knapp 2 Stunden sind um.
Wir hatten sehr viel Spaß in diesem interessanten Land. Ich denke das es uns irgendwann nochmal hierher treiben wird. Vor allem Fes bleibt im Gedächtnis hängen