Django
Veteran
IceTigerly schrieb:War echt ganz schön eng aber wenigstens konnte man nicht umfallen ;)
Die Sportfreunde in geheimer Mission
Nürnberg-Auftritt unter Tarnnamen
Wenn das mal nicht der große Traum einer jeden Nachwuchscombo ist: Da steht der erste Auftritt überhaupt an, und der Laden ist schon Wochen vorher restlos ausverkauft, ohne dass im Vorfeld auch nur ein einziges Plakat geklebt oder eine einzige Anzeige geschaltet wurde. Dass für das Livedebüt von "The A. Roth's" die Rakete aus allen Nähten platzt, ist kein Wunder, stehen hier mit Sänger und Gitarrist Peter (Peter S. Brugger), Bassist Rüde (Rüdiger Linhof) und Schlagzeuger Flo (Florian Weber) doch drei junge Männer auf der Bühne, die landauf landab besser bekannt sind als die "Sportfreunde Stiller".
Unter dem Tarnnamen eines Fußballpräsidenten, der "mehr Trainer entlassen hat, als es in dieser Stadt Sehenswürdigkeiten gibt" (O-Ton Flo), geht beim Geheimkonzert Bayerns beliebtester Popband vom ersten Ton an mächtig die Post ab. Wie immer, wenn das Trio irgendwo im Land auf eine Bühne steigt. Und doch ist es auch immer wieder überraschend, wie wenig musikalische Substanz nötig ist, um eine amtliche Party loszumachen. Anders gesagt: Das Wohnzimmerkonzert der "Sportfreunde" ist durchaus charmant, aber künstlerisch alles andere als wertvoll.
Egal.
Spiel auf Zuruf
Dabei sein ist alles in dieser Nacht - auch wenn sich nach dem vierten Song eine Phalanx von Security-Männern zwischen Band und Publikum aufbaut und man spätestens dann selbst im vorderen Drittel des lauschigen kleinen Kellerclubs nichts mehr von den Musikern sieht.
Näher dran am Fan als hier geht's jedoch gar nicht. Kein Wunder, dass die "Sporties" da sogar auf Zuruf spielen. Weil "Oasis" die Lieblingsband von Nina aus der ersten Reihe ist, schraddelt sich der Dreier spontan durch "Wonderwall" und stellt dabei einmal mehr unter Beweis, dass er über einen besseren Schülerbandstatus eigentlich nie hinaus gekommen ist - was freilich ein Teil des Erfolgsrezeptes ist.
Gleichwohl hat der gefällige, simpel gestrickte PowerPop-Sound ein enorm hohes Hitpotenzial - auch die neuen, bislang noch unveröffentlichten Hymnen, die das Trio an diesem Abend gleich mal vorab am lebenden Objekt ausprobiert. So fällt das Fazit nach neunzig Minuten kampfbetonten Auwärtsspiel wenig überraschen aus: Gut? Nein. Lustig? Ja. Der Sieger stand ja ohnehin schon vorher fest.
von Stefan Gnad
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