Pyro hat auf dem Spielfeld nichts verloren und das Stürmen des Spielfeldes aus Frust find ich auch wie oben geschrieben nicht okay. Aber dass bei einem Bengalo, was in der Kurve gezündet wird immer gleich von Ausschreitungen gesprochen wird, nervt. Außerdem schreibe ich nur meine Meinung und Sichtweise..
Ich bin selbst Mitglied in einer Ultra-Gruppierung. Wir spielen Landesliga Sachsen (also 6. Liga) und bei uns klappt alles einwandfrei. Der Verein wurde vor 5 Jahren von Ultras gegründet und seitdem arbeiten sie auch aktiv in der Vereinsführung mit. Bei uns hat es noch nie irgendwelche Probleme gegeben. Natürlich ist es nur bedingt vergleichbar mit anderen Szenen, die teilweise tausend Mitglieder haben, da hier jeder ein anderes Verantwortungsbewusstsein hat. Um auch nochmal auf die Rolle der Medien zurückzukommen..es kam schon vor, dass Medien von zig hunderten vermummten Hooligans gesprochen haben, die am Wochenende über dem jeweiligen Ort herfallen werden. Dass das der gastgebende Verein schlimme Befürchtungen hatte ist schon verständlich. Da aber nie etwas passiert ist
kam nicht selten nach den Spielen ein Schreiben, in dem sich der Heimverein für die tolle Atmosphäre, einzigartige und friedliche Stimmung bedankt hat. Außerdem bringt eine hohe Anzahl an Gästefans auch ein paar Euronen in die meist klammen Vereinskassen.
Und mal noch ein anderes Beispiel:
Ich war im März erst beim Drittligaspiel Babelsberg gegen Jena und danach im Olympiastadion bei Hertha gegen Bayern. Auch wenn die beiden Spiele von der Qualität her nicht zu vergleichen waren (ein langweiliges 0:0 und ein tolles 6:0) muss ich einfach sagen, dass ich mich in Babelsberg wohler gefühlt habe. Auch (oder vielleicht gerade) weil man auf der proppevollen Stehplatztribüne in Mitten der schwitzenden Massen in der blanken Sonne stand. Beim Bayernspiel saßen Leute hinter uns, die wirklich im Laufe der ersten Halbzeit diskutiert haben, wie lange denn eine Halbzeit wohl ginge. Also wenn man lieber solche Leute im Stadion hat, dann viel Spaß. Gewaltbereite Idioten braucht man übrigens genauso wenig.